Gestern hat mich jemand gefragt:
„Kann jeder lernen zu meditieren oder nur ein bestimmter Typ von Menschen? Wenn ich die Augen schliesse, dann beginnt das Kopfkino erst recht. Mache ich etwas falsch?“
Wenn wir die Aufmerksamkeit auf unsere Gedanken richten, merken wir, wie sprunghaft diese sind. Wir nennen dies den «Monkey mind». Die Gedanken sind wie ein wilder Affe, der von einem Baum (Gedankenthema) zum nächsten springt.
Mit gezielten Meditations- und Achtsamkeitsübungen beginnen wir diesen unruhigen Geist in uns zu beschäftigen. So wird die Kraft der Gedanken trainiert wie ein Muskel. Mit der Zeit können wir diesen immer bewusster einsetzen. Der wilde Affe verwandelt sich in einen «transpartenten Elefanten». Er wird stark, klar, konzentriert und entwickelt ein gutes Gedächtnis.
Wichtig ist, dass man beim Meditieren am Anfang Schritt für Schritt geführt wird und verschiedene Techniken kennenlernt. So sehen visuelle Menschen sehr leicht innere Bilder und Farben. Andere Menschen haben einen leichteren Zugang zur Körperwahrnehmung oder zu ihren Gefühlen.
Ich achte in meinen Meditationskursen darauf, möglichst viele verschiedene Techniken anzubieten. So findet jeder seinen eigenen individuellen Zugang zur Meditation. Wichtig ist auch eine entspannte und stimmige Körperhaltung beim Meditieren. Diese kann auf dem Boden, auf dem Stuhl und bei gewissen Menschen auch im Liegen sein. Ich empfehle immer, das Sitzen oder Liegen mit Stehen und leichten Energieübungen zu kombinieren.
Somit kann ich die Frage, ob jeder Mensch meditieren kann, ganz klar mit einem JA beantworten.
Meditieren kann man lernen, es ist reine Übungssache.
Ursula Birchler
YOGA SUNANDA