HATHA YOGA KURSE – Unterschied zwischen Sport und Yoga

Es gibt viele Yogastile – warum ich Hatha Yoga unterrichte.

Als ich im Jahre 1983 damit begann, Yoga zu unterrichten, war ich eine der Ersten – und musste gegen den Strom schwimmen. Inzwischen gibt es unzählige Yogastile. Yoga ist wortwörtlich zu einem „Lifestyle“ geworden.
Mein Yogaunterricht entwickelt sich entsprechend den Bedürfnissen meiner Schüler und des Zeitgeschehens aus dem traditionellen Hatha Yoga weiter. So lege ich zum Beispiel seit 2020/Corona noch mehr Wert auf die Stärkung von Immunsystem und Lungen. Dennoch bin ich dem ganzheitlichen Stil des Hatha Yoga treu geblieben.

Warum HATHA YOGA?

Yoga kommt aus dem Osten, aus Indien. Für uns Westler ist es ratsam, einen Yogastil zu praktizieren, der für uns geeignet ist.
Hatha Yoga ist ganzheitlich und umfasst folgende Bereiche:

ASANAS = KÖRPERÜBUNGEN

Welche die Muskulatur stärken und dehnen. Gerade das Dehnen wird bei uns im Westen sehr vernachlässigt. Oft kommen bereits Jugendliche zu mir – äusserlich “topfit” aber mit stark verkürzter Muskulatur und Versteifungen. Im Hatha Yoga werden – durch die Kombination von langsamen Bewegungen mit Atemübungen – die inneren Organe massiert; so können Verspannungen und Verhärtungen gelöst werden.

PRANAYAMAS = BEWUSSTE ATMUNG

Wobei es einerseits um tiefes, achtsames Atmen geht und andererseits um das Lenken des Energieflusses mittels Atemtechniken. Auch im Alltag (in stressigen Situationen oder bei Panikattacken) können wir uns durch bewusstes Atmen in kurzer Zeit beruhigen und zentrieren.

DHARANA = GEISTIGE SAMMLUNG

Wir lenken unsere Sinne nach Innen und gelangen in einen Zustand tiefer Konzentration. So können wir mit der Kraft der Gedanken (z.B. durch Visualisationen, positive Sätze) unsere Gesundheit stärken. Wir finden geistige Ruhe und Klarheit – und aus diesem Raum entsteht neue, geistige Kreativität.

SAVASANA = ENTSPANNUNG

Hatha Yoga beginnt mit einer Entspannungsübung zur geistigen Sammlung, damit wir schon zu Beginn den leistungsorientierten Alltagsstress loslassen. Leistungsdenken hat im Yoga nichts verloren und könnte gefährliche Auswirkungen auf die Ausführung der Körperübungen haben.
Jede Lektion endet mit einer Tiefenentspannung – einem vollständigen Loslassen in Körper, Geist und Psyche. Es entsteht eine Art innerer “Reset und Upload”, wie wir es oft gegen Ende eines Ferienaufenthaltes erfahren.
Diese Losgelöstheit und Leichtigkeit nehmen wir mit und können uns gestärkt mit den Herausforderungen des Alltags befassen.
Hatha Yoga ist sehr wirkungsvoll im Bereich Work-Life Balance – führt uns in die innere Mitte und Ausgeglichenheit.

Fragst du dich, was das Bild oben, was Sonne und Mond mit dem Wort Hatha und innerem Ausgleich zu tun hat? Das erfährst du hier.

Ist Herz-Kreislauf-Training als Ergänzung zum Hatha Yoga sinnvoll?

Yoga stammt aus einer Zeit, in der man sich im Alltag notgedrungen genug bewegte und somit kein Herz-Kreislauf-Training brauchte. Heute empfehle ich – als Ergänzung zum Yoga – 1 bis 3x pro Woche ca. 20-30 Minuten Herz-Kreislauf-Training zu praktizieren und dies bei jedem Wetter draussen in der Natur. Dabei braucht man keinen Pulsmesser; einfach darauf achten, nicht ausser Atem zu kommen.

Was ist der Unterschied von Sport und Yoga?

Wenn jemand nach einem anstrengenden Tag Joggen geht, so besteht die Tendenz, dass der Kopf während dem Joggen weiter denkt und denkt und denkt. Ich beobachte sogar, dass Jogger – mit Stöpseln in den Ohren telefonierend – regelrechte Meetings abhalten. Nach dem Joggen ist zwar eine gewisse Anspannung weg, der Atem ist vertieft, der Kopf mag sich etwas geleert haben – doch waren wir geistig anwesend?

Was zeichnet Hatha Yoga aus?

Hatha Yoga wirkt tiefer – weil seine Wirkung ganzheitlich ist. Körper-Geist und Psyche stehen in einer ständigen Wechselwirkung, da wir auf allen Ebenen arbeiten. Durch Asana, Pranayama, Dharana und Savasana können wir unser Bewusstsein ganz auf das Hier und Jetzt lenken. Wir wandeln angestaute Energie in frische Lebenskraft um (beim Sport geht Spannung/Energie weg, weshalb man anschliessend eine eher matte, müde Entspannung erlebt). Beim Hatha Yoga entsteht eine Entspannung mit mehr Energie und Leichtigkeit. Die gestaute Energie wird nicht abreagiert, sondern umgewandelt. Man fühlt sich transformiert – wie neu geboren.
Während einer Hatha Yogastunde befasst man sich ganz mit sich selbst und lässt sich in der Schlussentspannung mittels einer Art Selbsthypnose völlig los. Diese Losgelöstheit in Kombination mit dem Energiegewinn, dem geistigen Umprogrammieren und Klarheit ist das, was es so speziell macht.
Mein Fazit: Für uns westliche Menschen empfehle ich, eine Kombination aus Hatha Yoga und sportlicher Aktivität zu praktizieren, da diese unterschiedlich auf uns wirken. So können wir ganzheitlich gesund, entspannt und fit sein – und bleiben.

Ursula Birchler
YOGA SUNANDA